Unser Credo

Es ist unsere Überzeugung, dass der Weg in das zwei Tausend  Jahre alte Gebäude der christlichen Kultur nicht nur durch den Haupteingang führt, sondern es eine zwar nicht besonders sehenswerte, verborgene, oft auch unbedeutend eingestufte „hintere Tür” (dies ist die Bedeutung des lateinischen Wortes posticum) gibt, durch die man ebenso in ihr Heiligstes Heiligtum eintreten kann.

Das Posticum war in den letzten zwei Jahrzehnten bestrebt, durch ein breites Angebot von kulturellen und karitativen Programmen diese Rolle der „hinteren Tür” auszufüllen. Im Laufe unserer vielfältigen Tätigkeiten wurde unsere Aufmerksamkeit jedoch immer mehr auf die Auffindung und Pflege der inneren Energiequellen gelenkt, somit haben wir – die Zeichen der Zeit erkennend – die „hintere Tür” immer entschiedener mit der Stille, mit der kontemplativen Vertiefung gleichgesetzt.

Natürlich ist die Stille nicht alles, sondern nur eine Tür, aber jeder muss sie durchschreiten, der die Religiosität tiefer als nur als entleerte Folklore, die Riten der Kirche bedeutsamer als unpersönliche Bewahrung der Tradition leben will. Wer nicht durch die Tür der Stille in das Gebäude der Kirche tritt, der kann zwar an einem kulturellen Erlebnis, wie eine Führung im Museum, teilhaben, aber eine unmittelbare Erfahrung der Präsenz des Allgegenwärtigen wird in seinem Leben fehlen. Mangels dieser Erfahrung wird das Leben aber früher oder später seicht, flach, blass und ohne Würze sein.

Darum steht das hintere Tor des Posticum in erster Linie für jene offen, die die für den Alltag unentbehrliche lebenspendende Energiequelle aus der stillen Betrachtung, der kontemplativen Lebensweise schöpfen, und ihren persönlichen Lebensweg im Lärm des Irrgartens der Massenkultur finden wollen.

Wir glauben ferner, dass wir nicht nur individuell, sondern auch als religiöse Gemeinschaft die in allen Weltreligionen auffindbare gemeinsame Quelle durch den Weg der Kontemplation entdecken können, und daraus schöpfend – trotz der historischen, kulturellen und theologischen Unterschiede – die Möglichkeit hätten, eine sich auf die Brüderlichkeit gründende Gesellschaft zu schaffen.

Die Geschichte des Posticum

„Imre, ich entwerfe für Sie ein Haus, dass es für jeden, der hier eintritt, spürbar ist, in einer anderen Welt zu sein.”

Arnold Szabó, ehemaliger Chefarchitekt von Großwardein

Die Geschichte des Posticum begann mit einem einzelnen Menschen. Es erforderte die Zusammenarbeit, die Ideen, die materielle Unterstützung und das Anpacken von vielen Menschen, bis aus dem Traum Wirklichkeit wurde. Die Verantwortung für den Weg bis hin zur Verwirklichung hat aber Jugendpfarrer Imre Rencsik auf sich genommen.

Imre Rencsik, Gründer und Leiter des Posticum

Die Organisation wurde rechtlich in 1994 gegründet, der Grundstein seines Sitzes zwei Jahre später gelegt. Das fertige Zentrum wurde mit dem Namen Posticum als Schlussereignis der Varadinum Feierlichkeiten am 21. Mai 2000 von Bischof József Tempfli eingeweiht.

„Arche Noahs…”

János Zudor, am 21. Mai 2000

Die Gründer bestanden darauf, dass die Tore des Zentrums am Jahrestag der Gründung Großwardeins geöffnet werden sollen. Sie befanden nämlich, dass es notwendig ist, am Ende des Millenniums eine neue Stadt, eine geistige Polis zu errichten, deren Bürger jeder sein kann, der mit seinen Gedanken, seinem Wissen, seinen Handlungen an der Entwicklung eines größeren Gemeinwesens – einer Nation, eines Landes auf Basis von europäischen Werten – arbeiten will.

Das Kuratorium

1. Béla Csernák

2. Imre Rencsik

3. Andrea Mária Wagner

4. István Bakó

5. István Bruncsák

6. Ferenc Csibi

7. Sándor Szilárd Fekete

8. Ferenc György

9. Karl Gritsch

10. Konrad Fundneider

11. Lydia Loibl

12. István Pál

13. István Rencsik

14. Tibor Rencsik

15. Aloysius Sághy

16.  Johann Schiermeier

17. Gedeon Hidber Gyula Zsugán

18. Constantin Daniel Costea

19. János Zsigmond Kristófi

20. István Szaladják

21. Viktor Jecs

en_USEnglish